Das bundesweite Interesse an unserer durch eine sondergesetzliche Regelung gebildeten und seit 2009 bestehenden StädteRegion Aachen bleibt ungebrochen. Die Besuchergruppe der SPD-Arbeitsgemeinschaft 60plus aus der Gemeinde Kalletal im Kreis Lippe nutzte den touristischen Aufenthalt in der Stadt Aachen, um sich bei uns im Haus der StädteRegion an der Zollernstraße intensiv darüber zu informieren, wie der Gemeindeverbund entstanden ist und wie er funktioniert. Sie bezeichneten dieses Gespräch als „den politischen Höhepunkt“ ihrer zweitägigen Aachen-Reise.
Über 50 Gäste wurden von uns aus der Geschäftsstelle der SPD-Fraktion im historischen Sitzungssaal des ehemaligen Kreises Aachen empfangen. Die Fraktionsreferentin Dana Manoliu erläuterte anhand einer anschaulichen Präsentation die Zusammensetzung der StädteRegion und deren Aufgaben. Die neun Kommunen des ehemaligen Kreises Aachen und die Stadt Aachen, die hierbei ihre Kreisfreiheit behielt, bilden die in Deutschland einmalige Gebietskörperschaft, für die dennoch die Kreisordnung des Landes Nordrhein-Westfalen gilt.
Fraktionsgeschäftsführer Horst Herberg musste anschließend zahlreiche Fragen der Wissbegierigen beantworten, in denen er auch darstellte, dass der Landtag zunächst skeptisch war, dem Wunsch der Region nach dieser Neuordnung zu folgen, dann aber aufgrund der vorliegenden einmütigen Willensbekundungen aus den beteiligten politischen Vertretungen das Aachen-Gesetz im Jahr 2008 beschloss.
Die Stadt Aachen und der sie umschließende Kreis hatten bereits vorher in mehreren Bereichen zusammengearbeitet und wollten mit dem Zusammengehen weitere Synergien erschließen und sich im „europäischen Wettbewerb der Regionen“ als Gebietskörperschaft mit nun über 540.000 Einwohnern zukunftsfähig aufstellen.
In einer Pressemitteilung für die lokalen Medien ihrer Heimat zitieren die Besucher, unter denen sich mehrere ehemalige und aktive Kommunalpolitiker befanden, Horst Herberg mit den Worten: „Unser Modell StädteRegion ist nicht unbedingt übertragbar auf andere Regionen des Landes, aber es ist auch für andere Landesteile notwendig, sich frühzeitig auf die Veränderungen einzustellen, die notwendig werden. Wer das freiwillig und möglichst früh tut, hat den Vorteil.“
Nach der lebendigen Diskussion zollten die Reisenden aus dem Kreis Lippe ihren Gastgebern Respekt für die mutigen Entscheidungen und das offene Gespräch. Die Kalletaler Klaus Fritzemeier und Friedrich Schlüter überreichten als Dank für die vielen Informationen, die ihre Gruppe mitnehmen konnte, das Wappen ihrer Gemeinde, das einen Fisch trägt, der an die Fischzucht erinnert.