Margret Schulz, Vorsitzende des Sozialausschusses der StädteRegion Aachen

Margret Schulz, Vorsitzende des Sozialausschusses der StädteRegion Aachen

Armut in Deutschland wird in den letzten Tagen wieder stark thematisiert. Wissenschaftliche Studien zeichnen ein Bild, nach dem Armut weiter zunehmen wird, da vielen Menschen ein zum Leben ausreichendes Einkommen fehlt.

Die StädteRegion Aachen zählt zu den Regionen, in denen sich Armut verfestigt. In Aachen, Eschweiler und Stolberg lebt jedes vierte Kind seit Jahren in Armut. „Die Städteregion ist abgehängt“, titelten die Aachener Lokalzeitungen zum Tag der Arbeit, dem 1. Mai dieses Jahres. „Die Kaufkraft ist schwächer, die Arbeitslosigkeit höher als in vielen anderen Regionen“, so die Feststellung.

„Die Städteregion Aachen muss sich darum entsprechend aufstellen, um der negativen Entwicklung entgegenzuwirken und den Menschen zu helfen“, forderte SPD-Fraktionsvorsitzender Martin Peters. Zusammen mit den Fraktionen von FDP und der Linken beantragten die Sozialdemokraten „die Erarbeitung eines Armutspräventionskonzeptes, als eine von mehreren anderen notwendigen Maßnahmen“.

„Der Ball wurde aufgegriffen“, freut sich Margret Schulz, „die Verwaltung arbeitet engagiert an einem Konzept“. Die SPD-Frau ist Vorsitzende des zuständigen Sozialausschusses, der die Ergebnisse aus dem Amt für Inklusion und Sozialplanung vorgelegt bekommt.

Im Rahmen des Strukturkonzeptes hat der Städteregionstag im Oktober 2015 die Einführung einer integrierten Sozialplanung beschlossen. Dieser Vorschlag war von der SPD in die interfraktionellen Gespräche eingebracht worden. Die integrierte Sozialplanung wird dann auch Grundlage für das Konzept zur Armutsprävention sein.

Das sozialraumbezogene Berichtswesen wird vom städteregionalen Amt für Inklusion und Sozialplanung in Zusammenarbeit mit den Kommunen und dem geographischen Institut der RWTH entwickelt. In Anspruch genommen werden hierfür Fördermittel aus der Landesinitiative „NRW hält zusammen – für ein Leben ohne Armut und Ausgrenzung“.

Mit den Städten und Gemeinden wurden für die integrierte Sozialplanung 93 Teilräume abgestimmt, die den sozialen Beziehungen und Gegebenheiten der Gesellschaft entsprechen. Im November sollen erste Ergebnisse vorliegen. Die Wohlfahrtsverbände wurden bereits im Vorfeld beteiligt.