Eltern brauchen flexible und verlässliche Kinderbetreuung – ob im Schichtdienst, während der Ferien oder bei Betreuungsengpässen. Die SPD-Fraktion im Städteregionstag hat daher gleich drei konkrete Anträge eingebracht, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der StädteRegion Aachen zu verbessern:

  • Pop-up-Kitas zur kurzfristigen Überbrückung von Betreuungslücken, etwa bei Ende der Elternzeit vor Beginn des regulären Kita-Jahres.

Alle drei Anträge richteten sich an die Lebenssituation vieler Familien – insbesondere Alleinerziehender und Eltern in systemrelevanten Berufen wie Pflege, Polizei oder Einzelhandel. Sie wurden mit dem Ziel gestellt, pragmatische Lösungen zu schaffen, die Eltern entlasten, Kindern bessere Bildungschancen bieten und Unternehmen helfen, Fachkräfte zu halten.

Doch die Mehrheitsfraktionen von CDU und Grünen haben alle SPD-Initiativen geschlossen abgelehnt. In der Sitzung des Kinder- und Jugendhilfeausschusses stimmten sie gegen sämtliche Vorschläge mit der Begründung, es bestehe kein Bedarf für solche Angebote. Dieses Votum wurde in der Sitzung des Städteregionsausschusses bestätigt.

Die SPD-Fraktion sieht das anders. Zahlreiche Rückmeldungen aus der Elternschaft, von Unternehmen und aus der Fachpraxis zeigen: Der Bedarf ist da – und er wächst. Gerade für Eltern, die im Schichtdienst arbeiten oder keinen Platz in einer regulären Kita bekommen, sind flexible und unbürokratische Lösungen notwendig. Studien und Umfragen, wie die des Frauennetzwerks der StädteRegion Aachen aus dem Juni 2024, bestätigen, dass Familien sich vor allem mehr Flexibilität, verlässliche Betreuung und weniger organisatorischen Stress wünschen.

„Eine flexible Kinderbetreuung ist der Schlüssel, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern und Chancengleichheit für alle Kinder zu gewährleisten. Besonders Alleinerziehende und Eltern in Schichtberufen wie Ärzt:innen, Pflegepersonal oder Polizist:innen brauchen Angebote, die über die starren Öffnungszeiten von 8 bis 16 Uhr hinausgehen. Viele Frauen wollen mehr arbeiten – doch die fehlende Betreuungsinfrastruktur verhindert, dass sie ihr Erwerbspotenzial ausschöpfen können. Es passt nicht zusammen, einerseits mehr Arbeitsleistung zu fordern, aber gleichzeitig keine Lösungen für die realen Hürden im Alltag anzubieten. Flexible Modelle wie eine Randzeitenbetreuung im Elternhaushalt senken nicht nur die Belastung für Kinder und Eltern, sondern stärken auch die wirtschaftliche Unabhängigkeit insbesondere von Frauen und entlasten die regionale Wirtschaft“ erklärt Janine Köster, Fraktionsvorsitzende der SPD und unterstreicht damit die Notwendigkeit für solche Betreuungsangebote.

Moderne Familienpolitik muss realitätsnah und lösungsorientiert sein. Die SPD-Fraktion wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass alle Kinder die gleichen Chancen auf Bildung und Teilhabe erhalten – unabhängig vom Beruf oder der Lebenssituation ihrer Eltern.