Seit über einem Jahr ist das Teilhabechancengesetz in Kraft. „Es bringt Leistungsempfänger und Langzeitarbeitslose deutlich weiter“, rekapitulierte Kurt Rieder vom Jobcenter Aachen. Der Teamleiter stellte das vom SPD-Arbeitsminister Hubertus Heil auf den Weg gebrachte Gesetz der SPD-Arbeitsgemeinschaft 60plus im Unterbezirk Städteregion Aachen vor.

Das Gesetz eröffnet zwei neue Förderinstrumente für Langzeitarbeitslose, damit diese wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden. Die Bundesregierung unterstützt Arbeitgeber mit erheblichen Lohnkostenzuschüssen (teilweise bis zu 100 Prozent auf fünf Jahre), wenn sie Personen einstellen, die mindestens sechs Jahre in den letzten sieben Jahren Arbeitslosengeld II bezogen haben (§ 16i). Die andere Zielgruppe sind Menschen, die seit zwei Jahren arbeitslos sind (§ 16e).

In den beiden Förderungen unterstützen sogenannte Coaches die ehemaligen Arbeitslosen im Berufsleben wieder Fuß zu fassen. Kosten der Weiterbildung können ebenfalls übernommen werden.

In der Städteregion wurden 353 Förderfälle nach § 16i bewilligt. 34 weitere Anträge wurden ausgegeben. Nach § 16e wurden 84 Förderfälle bewilligt. Sieben sind allerdings gekündigt.

Die staatlichen Ausgaben seien gerechtfertigt, weil Arbeitslosigkeit passive Kosten verursacht. Darum sei es besser, die Menschen aus den Leistungsbezug herauszubringen und in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

Eine weitere Initiative wurde den SPD-Senioren vorgestellt: Das Modellvorhaben „Reha pro“ ist seit dem 1. August ein neues Projekt zur Vermeidung von Frühverrentung und aufwendigen Rehas. Der zentrale Ansatz stellt Prävention vor Rehabilitation und Rente. Es sollen keine „leidensgerechten“ sondern „potentialgerechte“ Arbeitsplätze für die Teilnehmer realisiert werden. Geld steht bereit, Umgestaltungsprämien zu finanzieren.